Ratgeber und Tipps
Wer einen zuverlässigen Gebrauchtwagen sucht, findet im TÜV-Report eine wertvolle Entscheidungshilfe. Die Auswertung basiert auf den Ergebnissen von Millionen Hauptuntersuchungen und zeigt, bei welchen Fahrzeugmodellen besonders häufig oder selten Mängel auftreten.

Für alle, die mit dem Gedanken spielen, sich einen Gebrauchtwagen zu kaufen oder ihren „Gebrauchten“ zu verkaufen, ist der neue TÜV-Report ein absolutes Muss. Er informiert Sie objektiv darüber, ob ein bestimmtes Auto im Laufe der Zeit zum Werkstattwagen wird oder über Jahre hinweg problemlos läuft. Für den aktuellen Ratgeber haben unsere TÜV-Experten alle Hauptuntersuchungen zwischen Juni 2024 und Juni 2025 ausgewertet.
Der TÜV-Report ist für nur 5,90 Euro an jeder TÜV NORD Station sowie im Zeitschriftenhandel erhältlich.
Die aktuellen Ergebnisse der TÜV NORD Hauptuntersuchungen zeigen: Die Qualität vieler Fahrzeuge bleibt stabil, dennoch gibt es weiterhin Verbesserungsbedarf. Im Zeitraum von Juni 2024 bis Juni 2025 wurden an über 250 TÜV NORD Stationen und in mehr als 10.000 Partnerwerkstätten zahlreiche Pkw geprüft. Die Auswertung zeigt zentrale Trends in Sachen Fahrzeugsicherheit und Mängelverteilung.
Der unvoreingenommene Blick auf die Mängelquoten der TÜV-Sachverständigen ist auch wieder Beleg für die Wirksamkeit der unabhängigen und neutralen Hauptuntersuchung, die in der Regel alle zwei Jahre fällig ist und wegen der Fahrzeuge mit Mängeln in die Reparaturbetriebe geschickt werden. Dadurch werden die Autofahrenden angehalten, in einen guten technischen Zustand ihres Autos zu investieren – zum Nutzen für die allgemeine Verkehrssicherheit.
Deutschlands Autofahrerinnen und Autofahrer sind weiterhin mit technisch überwiegend sicheren Fahrzeugen unterwegs – auch wenn die Zahl der Mängel leicht gestiegen ist. 59,4 Prozent aller an den TÜV NORD Stationen geprüften Pkw erhielten ohne Beanstandung die Plakette, das sind 0,8 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. 25,2 Prozent der Fahrzeuge wiesen so erhebliche Mängel auf, dass sie zunächst repariert werden mussten, bevor die neue Plakette erteilt werden konnte.
Ein deutlicher Trend im diesjährigen TÜV-Report: Mit zunehmendem Alter steigt die Mängelhäufigkeit merklich an. Fahrzeuge, die zehn Jahre oder älter sind, zeigen überdurchschnittlich oft sicherheitsrelevante Defekte – insbesondere an Bremsen, Achsaufhängung und Beleuchtung. Bei den an den TÜV NORD Stationen vorgestellten Fahrzeugen betrug das Durchschnittsalter 10,8 Jahre. Das zunehmende Durchschnittsalter des Pkw-Bestands hat direkte Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit. So nimmt der Anteil der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln mit jedem weiteren Jahr deutlich zu: Bei drei Jahre alten Pkw liegt der Anteil bei rund 6 Prozent, bei zehn Jahre alten Fahrzeugen bereits bei 23 Prozent, bei über zwölf Jahre alten sogar bei rund 28 Prozent.
Hauptursachen sind Materialermüdung, verschlissene Bauteile und elektronische Alterung. Kunststoff- und Gummikomponenten verlieren ihre Elastizität, Leitungen und Steckverbindungen werden anfällig für Korrosion, Bremsleitungen können undicht werden, und in älteren Fahrzeugen treten vermehrt Fehlfunktionen bei ABS- und ESP-Systemen auf. Hinzu kommt eine sinkende Wartungsbereitschaft vieler Halterinnen und Halter älterer Fahrzeuge: Regelmäßige Inspektionen werden aus Kostengründen häufiger verschoben, Ersatzteile sind teurer oder schwerer zu beschaffen. Dadurch steigt das Risiko plötzlicher Ausfälle – etwa durch defekte Beleuchtung, Bremsen oder Motorsteuerungen
Die unabhängige und neutrale Hauptuntersuchung ist und bleibt ein zentraler Pfeiler der Verkehrssicherheit. Sie sorgt dafür, dass Fahrzeuge mit technischen Mängeln erkannt und in die Werkstätten zurückgeführt werden. Dieser Mechanismus trägt wesentlich dazu bei, dass Autofahrende regelmäßig in den guten technischen Zustand ihrer Fahrzeuge investieren – zum Schutz aller Verkehrsteilnehmenden.
„Der Fahrzeugbestand in Deutschland ist so alt wie nie zuvor. Diese Entwicklung sehen wir auch in den Mängelstatistiken“, erklärt Hartmut Abeln, Geschäftsführer von TÜV NORD Mobilität und Mitglied der Konzerngeschäftsleitung der TÜV NORD GROUP. „Ältere Fahrzeuge können technisch zuverlässig sein, wenn sie regelmäßig gewartet und fachgerecht instandgehalten werden. Doch mit zunehmender Laufleistung steigen naturgemäß die Belastung und der Verschleiß sicherheitsrelevanter Komponenten. Entscheidend ist deshalb das Verantwortungsbewusstsein der Fahrzeughalterinnen und -halter. Wer Inspektionen und Wartungsarbeiten ernst nimmt, leistet einen aktiven Beitrag zur Verkehrssicherheit sowie Nachhaltigkeit – und sorgt zugleich dafür, dass das eigene Auto länger zuverlässig bleibt.“
In der Gesamtwertung überzeugt der Mazda 2 mit den geringsten Mängelquoten aller Altersklassen und belegt damit Platz eins im TÜV-Report 2026. Auf den weiteren Rängen folgt die B-Klasse von Mercedes-Benz und der VW T-Roc. Auffällig stark präsentieren sich in diesem Jahr Elektrofahrzeuge: Modelle wie der Fiat 500E, der BMW i3 und der Mini Cooper SE gehören zu den Top 25 der zuverlässigsten Fahrzeuge. Schlusslicht der diesjährigen Auswertung ist das Tesla Model Y, das im Altersklassenvergleich die höchste Mängelquote aufweist.



